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Cannabis-Samen Unterschiede: Seeds von Anfänger bis Profi

Cannabis-Samen: Unterschiede im Überblick

Nachdem die chaotische Legalisierungs-Odyssee nun endlich überstanden ist und sich der Staub der vergangenen Kämpfe legt, entstehen nicht nur langsam und stetig immer mehr Cannabis Social Clubs, viele Cannabisfreunde sehen sich auch zunehmend nach einer eigenen Anbaufläche und der richtigen Lampe um. Neben Ort, Medium, Düngung und Licht, ist auch die Wahl der Samen entscheidend für den Erfolg des eigenen Homegrows, und dabei geht es nicht nur um Geschmack und Art des Highs, sondern vor allem auch darum, den passenden Samen für die vorliegenden Anbaubedingungen zu finden.  Um euch im Dschungel der Angebote einen kleinen Weg zu schlagen, stellen wir euch die gängigsten Hanfsamen-Varianten vor, damit es bald auch bei euch zuhause wohlig duftet. Cannabis-Samen Unterschiede einfach und verständlich erklärt!

Reguläre Samen – für Profis

Sowohl reguläre als auch feminisierte und F1-Hybrid-Cannabissamen sind photoperiodisch, was bedeutet, dass sie eine Veränderung im Lichtzyklus benötigen, um von der Wachstums- in die Blütephase überzugehen. Typischerweise erfordert dies einen Übergang von langen Tagen mit viel Licht (18/6) zu kürzeren Tagen mit weniger Licht (12/12). Im natürlichen Wachstumszyklus der Pflanzen geschieht dieser Wechsel durch den Wechsel der Jahreszeiten.

Das Geschlecht bei Cannabis-Pflanzen

Cannabis Sativa L., ist eine Pflanze, die sich sexuell durch Bestäubung fortpflanzt und dafür sowohl männliche als auch weibliche Blüten bilden kann. Die Pflanzen aus gewöhnlichen Hanfsamen können also sowohl männlich als auch weiblich sein. Das Ergebnis der Bestäubung ist die Bildung von Samen, welche die genetische Kombination beider Elternteile enthalten. Wenn sie unter guten Bedingungen aufgezogen werden, werden sich die Pflanzen wahrscheinlicher zu weiblichen Pflanzen entwickeln. Die Geschlechtsbestimmung bei Cannabis-Pflanzen ist ein sehr interessantes Thema, denn bei den meisten Pflanzen wird das Geschlecht durch die Chromosomen bestimmt, doch bei Cannabis spielt auch die Umwelt eine Rolle. Die meisten Cannabis-Pflanzen sind zwittrig, was bedeutet, dass sie sowohl männliche als auch weibliche Blüten produzieren können. Die Entscheidung, ob eine Cannabis-Pflanze männlich oder weiblich wird, erfolgt erst, wenn die Pflanze in die Blütephase übergeht. Es ist allerdings möglich, bestimmte Bedingungen zu schaffen und so die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass eine Cannabis-Pflanze aus regulären Samen weiblich wird. Denn obwohl das Geschlecht genetisch vorbestimmt ist, können Umweltfaktoren die Expression des Geschlechts beeinflussen. Diese müssen so perfekt wie möglich auf die Pflanze abgestimmt sein, um zu vermeiden, dass sie männlich wird. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Methoden nicht zu 100% garantieren, dass alle Pflanzen weiblich werden, da die genetische Komponente immer noch eine Rolle spielt.

Die Perfektionierung der Anbaubedingungen ist eine Leistung, die selbst Profis vor Herausforderungen stellt, für einen Anfänger ist sie jedoch nahezu unmöglich. Es ist also sehr wahrscheinlich. dass ein Anfänger eine Menge männliche Pflanzen unter seinen Zöglingen vorfindet, und das ist nicht nur ärgerlich, sondern gefährdet potenziell die ganze Ernte. Denn sortiert man die männlichen Pflanzen nicht frühzeitig aus, bestäuben sie die weiblichen Pflanzen, und man erntet später nichts als Samen. Allerdings haben unbehandelte Samen auch Vorteile: Reguläre Samen bieten eine breite genetische Vielfalt, da sie sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen produzieren können – dies macht sie ideal für Züchter, die ihre eigenen Kreuzungen vornehmen und neue Cannabis-Sorten entwickeln wollen. Für Anbauer, die einen natürlichen Anbau bevorzugen, sind reguläre Samen ebenfalls oft die erste Wahl.

 

Unterschiede bei Cannabis-Samen

 

F1-Hybride – für Experimentierfreudige

F1-Hybride sind in der Pflanzenzucht eine wichtige Kategorie, da sie die erste Generation von Nachkommen aus der Kreuzung zweier genetisch unterschiedlicher Elternpflanzen darstellen. Diese erste Generation, oft als F1 bezeichnet, wird für ihre Vigorosität (Robustheit, Kraft) und einheitlichen Eigenschaften geschätzt. F1-Hybride, die durch die Kreuzung von zwei reinen Inzuchtlinien (IBLs) entstehen, bieten eine Fülle genetischer Vielfalt und begehrenswerter Merkmale. Diese Hybriden profitieren oft von der sogenannten Hybridkraft oder Heterosis, was bedeutet, dass sie robust und produktiv sind, und darin sogar oft ihre Elternpflanzen übertreffen. Die Nachkommen einer F1-Kreuzung zeigen eine bemerkenswerte Einheitlichkeit in Bezug auf Wachstum und Ertrag, was insbesondere für kommerzielle Züchter von großem Vorteil ist.

Ein weiterer Vorzug der F1-Hybride ist ihre Spezialisierungsfähigkeit. Durch gezielte Zucht können sie auf bestimmte Eigenschaften wie Krankheitsresistenz oder Anpassungsfähigkeit an spezifische Klimabedingungen ausgerichtet werden. Allerdings ist zu beachten, dass ein angebauter F1-Samen keine weiteren F1-Samen produzieren kann. Die nächste Generation, die F2, weist eine größere genetische Variation und weniger Einheitlichkeit auf. F1-Cannabis-Samen gibt es auch in feminisierter Form, hier kommt es jedoch auf den Züchter an.

Trotz dieser Vorzüge erfordert die Erzeugung von F1-Hybridsamen ein hohes Maß an Fachwissen und präzise Zuchttechniken. Die F1-Generation dient oft als Ausgangspunkt für weitere Zuchtprogramme, um neue, stabilisierte Cannabis-Sorten zu entwickeln – kein Projekt für Neulinge also.

Feminisierte Samen – für die Soliden

Feminisierte Hanfsamen haben die Welt des Cannabisanbaus revolutioniert, indem sie eine effiziente, qualitativ hochwertige und zuverlässige Lösung für Züchter bieten. Diese Samen werden genetisch modifiziert, um in etwa 95 % der Fälle weibliche Pflanzen hervorzubringen, was zu einer erheblichen Steigerung der Effizienz führt. Denn nur weibliche Pflanzen produzieren die begehrten Blüten, die reich an THC, CBD und anderen Cannabinoiden sind, während männliche Pflanzen wenig Nutzen bringen und sogar die Ernte beeinträchtigen können.

Der Anbau feminisierter Samen bietet zahlreiche Vorteile. Er ist effizienter, da nahezu alle Pflanzen Blüten produzieren und somit weder Platz noch Dünger oder Energie für männliche Pflanzen verschwendet werden. Dies spart Geld, aber auch Zeit und Arbeit, da das lästige Entfernen männlicher Pflanzen während des Wachstums entfällt. Außerdem steigen die Ernteerträge, da Ressourcen nicht für die Produktion von Samen verwendet werden müssen. Die Feminisierung erfolgt durch verschiedene Methoden wie die Behandlung mit Silberthiosulfat, kolloidalem Silber oder durch die Rodelisierungstechnik.

Automatics – für Anfänger und Outdoor-Grower

Automatics, auch Autoflowering oder kurz Auto Cannabis-Samen sind eine faszinierende und praktische Innovation in der Welt des Cannabisanbaus. Sie sind das Ergebnis von Kreuzungen zwischen Indica- oder Sativa-Pflanzen und der robusten Ruderalis-Pflanze, die aus Regionen mit kurzen Sommern stammt. Die Ruderalis-Pflanze beginnt innerhalb kurzer Zeit zu blühen, was zu einem schnellen Wachstumszyklus der Autoflowering Sorten führt. Eine der herausragenden Eigenschaften von Autoflowering-Pflanzen ist ihre Unabhängigkeit von Lichtzyklen, denn im Gegensatz zu photoperiodischen Pflanzen blühen sie automatisch nach einer festgelegten Zeitperiode – in der Regel zwischen 2 und 4 Wochen nach der Keimung.

Autoflowering-Samen: die beste Wahl für Outdoor, Garten und Balkon

Diese Eigenschaft macht sie ideal für Anbauer, die keine Möglichkeit haben, Lichtzyklen zu kontrollieren. Autoflowering-Pflanzen sind zudem oft kompakter und widerstandsfähiger gegen Umweltstress und Schädlinge, was sie sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Anbauer attraktiv macht. Aufgrund dessen eignen sich Autoflowers besonders gut für die im Juni beginnende Outdoor-Saison, denn photoperiodische Pflanzen würden auf dem Balkon oder im Garten erst sehr spät im Jahr in die Blüte gehen. Mit Automatics dagegen kannst du bereits 8 bis 12 Wochen nach der Keimung die Ernte einfahren.

Ihre breite Palette von Aromen, Wirkungen und Cannabinoid-Profilen steht anderen Samen inzwischen in nichts mehr nach, doch obwohl Autoflowering-Sorten zahlreiche Vorteile bieten, gibt es auch einige Nachteile. So produzieren sie in der Regel weniger Ertrag pro Pflanze und bieten weniger Möglichkeiten für das Training durch Beschneiden aufgrund ihrer schnellen Wachstumsrate. Trotzdem sind Autoflowering Cannabis-Sorten sowohl für den privaten als auch für den kommerziellen Anbau von Bedeutung, da ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Anbauumgebungen, die schnellen Lebenszyklen und die niedrige Wuchshöhe zu einer praktischen Wahl für viele Züchter machen. Von der Effizienz bis zur Vielseitigkeit bieten Autoflowering-Samen jedenfalls eine aufregende Möglichkeit, hochwertiges Cannabis zuhause anzubauen.

 

Cannabis-Samen: Unterschiede mit bloßem Auge nicht zu erkennen

Dass es Unterschiede zwischen Cannabis-Samen gibt, hast du dir wahrscheinlich schon gedacht. Diese kannst du auch erkennen, wenn du sie nebeneinander legst. Einige Samen sind heller, dunkler, kleiner oder größer. Sicherlich gibt es auch Sorten, deren Samen grundsätzlich kleiner sind als die anderer Sorten. Mit bloßem Auge kannst du jedoch nicht erkennen, ob es sich um feminisierte oder selbstblühende Sorten handelt.

Theoretisch könnten dir also billige Nutzhanfsamen als teure feminisierte Samen verkauft werden. Deshalb unsere Empfehlung: Kaufe Samen nur in renommierten Samenläden oder beim Händler deines Vertrauens.

 

Von Sarah Ann Rosa

 

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