Mit der lange erwarteten Verabschiedung des Cannabisgesetzes fällt für viele CSCs der Startschuss für die konkreten Vorbereitungen auf den gemeinschaftlichen Anbau. Dazu gehört auch, überhaupt geeignete Anbauflächen zu finden und zu sichern (d.h. zu mieten oder sogar zu kaufen), denn die wenigsten Clubs verfügen heute schon über entsprechende (und ausreichende) Möglichkeiten.
Kostenlose Suche nach Anbauflächen jeder Art für CSCs
Gleichzeitig gibt es viele Privatleute oder auch Unternehmen, die gern Flächen für CSCs bereitstellen möchten. Etliche Anfragen dieser Art haben uns über CSC-Maps bereits erreicht. Deshalb haben wir uns entschieden, auch Anbietern von Anbauflächen eine Plattform zu geben. Für ihre Objekte – ob nun Gewächshäuser, Hallenflächen oder das umzäunte Gartengrundstück – können sie bei uns ein Profil anlegen. CSCs können dann einfach nach angebotenen Flächen in ihrer Umgebung suchen und diese ggf. nach verschiedenen Kriterien filtern.
Zunächst ist dieses Angebot für beide Seiten völlig kostenlos. Für die CSCs wird es das auch dauerhaft bleiben. Wir behalten uns aber vor, von den Anbietern in Zukunft eine Gebühr für das Inserieren von Anbauflächen zu erheben – insbesondere dann, wenn es sich um Unternehmen und kommerzielle Projekte von größerem Umfang handelt.
Anforderungen an Cannabis-Anbauflächen
Wer Flächen für den Cannabis-Anbau anbieten möchte, sollte sich zunächst über die gesetzlichen und praktischen Anforderungen im Klaren sein. Denn längst nicht jedes Gewächshaus und nicht jede Halle ist für CSCs geeignet. Die wichtigsten Voraussetzungen im Überblick:
Mindestabstände (Kinder- und Jugendschutz)
Anbauflächen für CSCs gehören zum sog. „befriedeten Besitztum“ der jeweiligen Anbauvereinigung und müssen somit gem. § 12 KCanG mindestens 200 Meter vom Eingangsbereich von Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Kinderspielplätzen entfernt (Diese Mindestabstände gelten nicht nur für die Abgabestellen, sondern explizit auch für die Bereiche, wo der gemeinschaftliche Eigenanbau erfolgt!)
Sicherheit und Nicht-Einsehbarkeit
Objekte und Grundstücke, in/auf denen Cannabis angebaut, verarbeitet oder gelagert wird, müssen gut gegen unbefugten Zutritt gesichert Dies gilt nicht nur, um Kinder und Jugendliche fernzuhalten, sondern vor allem auch andere unliebsame Gäste – schließlich geht es um nicht unerhebliche Werte. Das Gesetz sieht eine Umzäunung sowie einbruchsichere Türen und Fenster vor. Zusätzliche Sicherungsmaßnahmen wie eine Alarmanlage und Videoüberwachung sind unbedingt anzuraten. All dies lässt sich auch nachrüsten, aber umso besser, wenn das Objekt schon gute Voraussetzungen mitbringt.
Anbau- und Lagerflächen dürfen nicht von außen einsehbar Gewächshäuser u.ä. sind also ggf. mit einem Sichtschutz zu versehen. Dies ist ebenfalls schon aus Sicherheitsgründen ratsam.
Teilbarkeit und sonstige Vorgaben
Bei größeren Objekten ist denkbar, dass diese von mehreren Clubs gemeinschaftlich genutzt werden. Voraussetzung ist in diesem Falle, dass die Anbauflächen teilbar sind, sodass eine klare Trennung zwischen den einzelnen CSCs möglich ist.
Darüber hinaus schreibt der Gesetzgeber nicht konkret vor, wie Anbauflächen beschaffen sein müssen. Grundsätzlich kommt somit auch der Outdoor-Anbau oder der Anbau in einfachen Foliengewächshäusern infrage – und mit Sicherheit wird es Clubs geben, die dies schon aus Kostengründen ausprobieren wollen. Die Gewährleistung der Sicherheit und des Sichtschutzes wird dann allerdings eine besondere Herausforderung.
Technische Ausstattung und Infrastruktur
Je nachdem, wie professionell der Anbau gestaltet werden soll, müssen bestimmte technische Voraussetzungen gegeben sein oder geschaffen werden. Das gilt insbesondere für den Stromanschluss, wenn mit Licht und Belüftung/Klimatisierung gearbeitet werden soll – also in jedem Falle bei Indoor-Anlagen. So werden für die Belichtung Hochleistungs-LEDs mit einer Leistungsaufnahme von meist 300-500 Watt/qm verwendet. Auch moderne Hausanschlüsse (i.d.R. 43,5 oder 69 kW) können da schon ab 100 qm Anbaufläche an Grenzen kommen.
Neben Strom muss natürlich unbedingt ein Wasseranschluss vorhanden sein. Gewächshausanlagen und wenig gedämmte Hallen oder ähnliche Bauten benötigen darüber hinaus eine Heizung, sofern nicht nur im Sommer angebaut werden soll. Cannabis mag es gleichmäßig warm (ca. 25°C). Zwar sorgt ggf. bereits die LED-Technik für einiges an Wärme, für kühle Tage und Nächte reicht dies aber nur bei guter Dämmung.
Angesichts des Energiebedarfs für den Cannabis-Anbau sind Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien ein großer Vorteil – bspw. vorhandene Photovoltaik-Anlagen zur Eigenstromerzeugung oder Biogas zur Beheizung von Gewächshäusern.
Zusätzliche Flächen und Abgabestelle
Neben der reinen Anbaufläche für Mutterpflanzen, Stecklinge und die blühenden Cannabis-Pflanzen benötigen CSCs weitere Flächen für die Trocknung, Verarbeitung, Verpackung und Lagerung des geernteten Cannabis. Sinnvollerweise (wenn auch nicht zwingend) sollten diese direkt dort zur Verfügung stehen, wo auch angebaut wird.
Je nach Lage des Objekts kann es sinnvoll sein, auch die Abgabestelle für die Club-Mitglieder direkt am Ort des Anbaus einzurichten, sodass man sich den aufwändigen Transport zwischen Anbau und Abgabe spart. Dies dürfte vor allem für CSCs infrage kommen, die ländliche Regionen bedienen.
Profil für eine Anbaufläche erstellen
Wenn du über eine geeignete Fläche verfügst, kannst du hier in wenigen Schritten ein Profil erstellen und diese so interessierten CSCs zur Miete oder zum Kauf anbieten. Ein paar wichtige Hinweise dazu findest du oben in unseren „Fragen & Antworten“.